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Treue Begleiter

Das Kuscheltier - Ein guter Trostspender, Quelle drubig-photo - Fotolia.co

Ob Teddy, Hund oder Hase: Kuscheltiere sind die besten Kumpel für Kinder – erst recht, wenn eine rheumatische Erkrankung mit im Spiel ist.

Jeder kennt es, das Kuscheltier. Anfangs neu und vollständig, wechselt es im Laufe der Zeit sein Erscheinungsbild. Egal, welche körperliche Ausformung das Tier besitzt, die Kinder lieben und umsorgen es. Doch Waschmaschine und Dauerkuscheln fordern ihren Tribut – oftmals so heftig, dass altersbedingt ein nicht mehr ganz so perfektes Tier übrig bleibt.

Doch selbst wenn sie erwachsen sind, lassen die Kinder ihren treuen Begleiter meist nicht im Stich. „Durchgekuschelt“ wie er ist, wird er immer noch in Ehren gehalten und erhält einen Sonderplatz auf dem Regal.

Kindern liefert das Kuscheltier nicht zu unterschätzende emotionale Unterstützung. Schwierige Situationen lassen sich mit einem Vertrauten in der Hand viel besser bewältigen. Gerade bei Arztbesuchen mit zuweilen unangenehmen Untersuchungen oder auch Krankenhausaufenthalten sind Teddy, Hase und Co. wichtige Begleiter. Sie können mit ihm Ängste und Sorgen teilen. Sie hören wertungsfrei zu und dienen manchmal auch als Sprachrohr gegenüber den Ärzten und Therapeuten. Also all jenem, das einem Kind bedrohlich erscheint, Schmerzen zufügen und Ängste auslösen kann.

Nicht selten bekommt ein Kind, welches eine unangenehme Untersuchung über sich ergehen lassen musste, ein Kuscheltier geschenkt. Die Rolle ist positiv besetzt und lässt gerade Kinder Schlimmes schnell vergessen.

Anschließend kann man mit dem Tier die Rollen tauschen und den Teddy wieder gesund pflegen. So kann das Kind sich mit der schwierigen Situation immer wieder im eigenen Tempo auseinandersetzen und die erlebte Situation aufarbeiten: Der Kuschelteddy hat immer Zeit und wartet nur darauf gebraucht zu werden. 


„Schnuffis EKG“

Egal, ob Rheumatologe, Augen- oder Kinderarzt, zu jedem Arzttermin musste Schnuffi mit. Als unsere Tochter vier Jahre alt war, stand erstmals eine EKG-Untersuchung an. Die Schwester dort merkte schnell, dass unsere Tochter Angst hatte und schlug vor, erst mal Schnuffi ein EKG anzulegen. Ihm wurden die Klebepads aufs Fell gedrückt und er musste ganz still liegen. Schnell war die Untersuchung am Tier erledigt. Nun war unsere Tochter dran. Völlig entspannt und ohne Probleme ließ sie sich die Pads ankleben und die Untersuchung war rasch vorüber. Voller Stolz präsentierte sie anschließend Schnuffis EKG dem Arzt. Mittlerweile ist unsere Tochter elf Jahre alt. Wenn heute mal wieder ein EKG fällig ist, erzählt sie mir immer noch von Schnuffis EKG.

Christine Hötschl ist Mitglied im Ausschuss Eltern rheumakranker Kinder und Jugendlicher.


„Ein Bär namens Karl“

Von Barbara Markus, seit 2008 Bundeselternsprecherin der Rheuma-Liga

Als ich 1986 in den Spielzeugladen ging, um den im Fenster ausgestellten Teddybären zu kaufen, hatte ich keine Ahnung, dass ich gerade unsere Familie um eine weitere „Persönlichkeit“ vergrößert hatte. Nachdem unsere Tochter Katrin das Licht der Welt erblickte, saß er auf der Wickelkommode mit Blick auf den Stubenwagen.

Als sie knapp fünf Monate alt war, legte ich den Bär, der nur wenig kleiner war als sie, zu ihr. Am nächsten Morgen hatte sie ihn in ihre Ärmchen gezogen und hielt ihn fest. Und so sollte es bleiben. Wir tauften ihn Karl. Karl wurde zum ständigen Begleiter durch gute wie durch schlechte Zeiten. Wer spendete Trost, als die Mama wieder arbeiten ging? Wer teilte das erste Eis (und war Gott sei Dank waschbar)? Wer war der Begleiter bei der ersten Übernachtung auswärts und half beim Öffnen der Geburtstagspäckchen? Wer trocknete mit seinem Fell die Tränen bei der ersten Blutabnahme? Wer ging mit in den OP und wurde dort sogar ganz stilecht vom OP-Personal in grüne Tücher eingewickelt und mit Mundschutz, Haube und Armbändchen versehen? Karl. Karl hörte geduldig zu, wenn es Sorgen, Schmerzen, Probleme mit Schule oder Freunden gab. Viele Dinge des Lebens, die Freuden und Leiden, die Geheimnisse und Probleme, die Glücksmomente und auch die Schmerzen hat er mit Katrin geteilt. Und auch wenn das Leben (immerhin 26 Jahre) Spuren an ihm hinterlassen hat, so sind es doch Spuren, die vom „Liebhaben“ kommen. Und darauf kann er stolz sein.