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Krankheitsbewältigung mit viel PS

junge Frau mit Pferd

Hippotherapie, Therapeutisches Reiten, Reittherapie – therapeutische Angebote hoch zu Ross und rund ums Pferd haben viele verschiedene Namen. Zwei Beispiele aus dem Landesverband Nordrhein-Westfalen zeigen, wie solche Angebote aussehen können.

Reiten mit Freu(n)den

Die Reittherapie in Düsseldorf findet nun schon im vierten Jahr im Reitpark de Groot statt. Die Gruppe besteht aus acht Kindern: sechs Kinder mit einer Rheumaerkrankung und zwei Geschwisterkinder. Jede Woche treffen sich die Kinder am Samstag in der Stallgasse, um gemeinsam die Pferde zu striegeln, vorzubereiten und zu kuscheln.

Die Kinder haben hier ihre Lieblingspferde. Und man sieht das Leuchten in ihren Augen, wenn sie Sammy Blue, Muffin oder Emily nach einer Woche voller Therapien, Arztbesuchen, Wartezeiten und Ähnlichem endlich wiedersehen dürfen. Danach geht es in die Reithalle. Die Kinder genießen die intensive Zeit mit dem Pferd sehr, denn hier können sie ihre Ängste, Sorgen und Probleme für einige Momente vergessen und sich einfach nur auf die Therapie rund um das Pferd einlassen. Die Zeit im Sattel ist für alle immer etwas ganz Besonderes. Aber auch der Zusammenhalt unter den Kindern ist deutlich spürbar. Die Kinder helfen einander beim Satteln und Trensen. Sie vertrauen dem Reitpartner, wenn der andere das Pferd führt. Keiner macht eine verletzende Bemerkung, wenn etwas mal wieder nicht so klappen will. Hier ist es nicht nötig, zu erklären, warum man einen schlechten Tag hat oder warum etwas aufgrund von Schmerzen nicht möglich ist.

Es ist wirklich schön zu sehen, dass die Kinder in den letzten Jahren zusammengewachsen sind, sich gemeinsam wohlfühlen und ein Gespür füreinander entwickelt haben. Das ist auch eine Art der Transition oder gemeinsamen Weiterentwicklung.

Nach der Reitstunde werden die Pferde dann wieder in der Stallgasse abgesattelt und noch mit ein paar Streicheleinheiten belohnt. Während der gesamten Reittherapie warten wir Eltern im anliegenden Reitcafé, denn es ist eine Familientherapie. Eine sehr schöne Möglichkeit für intensive Gespräche, aufmunternde Worte und gegenseitigen Erfahrungsaustausch. Die Zeit vergeht wie im Flug. Oft trinken die Kinder nach der Reittherapie noch gemeinsam einen Kakao und spielen alle zusammen etwas. Die Reittherapie ist wirklich ein lohnendes Gesamtkonzept für gesunde Körperhaltung, mehr Selbstbewusstsein, Krankheitsbewältigung und Selbsterfahrung. Aber eben auch eine Therapie, die Spaß macht, den Kindern ein Lächeln ins Gesicht zaubert und bei der man „pferdestarke“ Freunde finden kann.

Wir danken der Stiftung Düsseldorfer Kinderträume für die großzügige finanzielle Unterstützung!

Mehr zum Thema erfahren Sie bei Annelie Schütte vom Landesverband NRW: 
schuette(at)rheuma-liga-nrw.de 

Reiten gegen Rheuma

Seit Kurzem können rheuma-kranke Kinder und ihre Familien jetzt auch in Refrath die pferdischen Experten für Bewegung und Gesundheit konsultieren. Eine der Expertinnen – die wunderschöne spanische Stute Sorpresa grande, genannt Prezi – ließ gleich bei der ersten Probestunde die Herzen der drei teilnehmenden Jugendlichen zwischen zehn und 13 Jahren höherschlagen. Das Glück der Erde liegt eben nicht ausschließlich auf dem Rücken der Pferde. Allein der Aufenthalt auf dem Hof bei Wind und Wetter, natürlich der Kontakt mit der Stute und den anderen Pferden (Friesenmischling Bart und Fjord Pferdstute Ivanka) und das Umsorgen und Versorgen bindet schon die ganze Aufmerksamkeit der Teilnehmerinnen, sodass Schmerz, Krankheitsgefühl oder Bewegungseinschränkungen in den Hintergrund treten können. Kein Wunder also, dass es nicht bei dieser ersten Probestunde blieb.

Unter der Leitung der kompetenten Reittherapeutin sammeln die Jugendlichen nun seit einigen Monaten Woche für Woche viele wertvolle Erfahrungen auf dem Fjordpferdgestüt Hof Beningsfeld. Sobald es das Wetter zulässt, geht es mit zwei Pferden raus auf die Wiesen und in den nahe gelegenen Wald. Bei schlechtem Wetter steht die Voltigierhalle zur Verfügung.

Selbstwirksamkeit und Selbstannahme, Mut und Flexibilität, Körperkoordination, Muskelaufbau und Beweglichkeit sind nur einige Attribute, die beim heilpädagogischen Reiten eine besondere Bedeutung bekommen.

Amelie (10 Jahre) sagt: „Ich freue mich auf jeden Freitag, weil Prezi so empfindsam ist und die anderen Pferde mich herausfordern. Da brauche ich Einfühlsamkeit oder Kraft und Mut. Außerdem wasche ich so gern Schweif und Mähne von Prezi.“