Abstand halten, Masken, eingeschränkte Kontakte und kaum Freizeitangebote – die Coronapandemie hat vielen Menschen schwer zugesetzt. Doch es gibt auch positive Entwicklungen.
Martina Weiss ist im Ausschuss Eltern der Deutschen Rheuma-Liga und Mutter einer mittlerweile erwachsenen Tochter, die Rheuma hat. Sie hat für die Mitgliederzeitschrift "mobil" ihr Coronafazit aufgeschrieben.
Ich bin fest davon überzeugt, dass die Pandemie eine große Chance für Veränderung ist. Ich jedenfalls möchte daran anknüpfen und positive Entwicklungen mit in die Nachcoronazeit nehmen:
Entspannter im Homeoffice
Seit Corona arbeite ich überwiegend von zu Hause aus. Das hilft mir, meinen Alltag besser zu organisieren. Den Kontakt zu Kollegen und Freunden halte ich per Telefon und über Videogespräche. Am Anfang war das sehr gewöhnungsbedürftig. Inzwischen klappt das richtig gut, gerade auch über größere Distanzen. Manche Kollegen und Freunde sehe ich am Bildschirm öfter als vor der Pandemie. In meinem Job haben wir sogar eine Weihnachtsfeier online zustande gebracht. Natürlich ersetzt nichts auf Dauer die persönlichen Kontakte. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass die Pandemie nicht nur unsere Welt entschleunigt hat, sondern auch ich mich ganz persönlich. Und das tut wirklich gut!
Verabredungen mit Zusatzgewinn
Ich habe mich noch nie so oft zum Spazierengehen verabredet wie in 2020. So verbindet man die sozialen Kontakte mit Bewegung an der frischen Luft. Schöner Nebeneffekt: Ich habe neue Gegenden erkundet und bin dabei auf nette kleine Geschäfte gestoßen.
Mobil – auf zwei Rädern
In Bus und Bahn sitzt man oft nur noch mit einem mulmigen Gefühl. Ich habe fast alle Strecken nur noch mit dem Fahrrad zurückgelegt. Das war auch ein guter Ausgleich zum ständigen Sitzen im Homeoffice. Nebenbei bin ich dadurch auch noch fitter geworden.
Fitness 2.0 bringt richtig Spaß
Da mir das Radfahren nicht reichte und es in den Wintermonaten schwierig war, sich bei schlechtem Wetter und früh einbrechender Dunkelheit draußen zu betätigen, habe ich verschiedene Onlinefitnessangebote ausprobiert. Das hat viel mehr Spaß gemacht, als ich dachte. Ich hatte die Möglichkeit, neue Sportarten und Trainer auszuprobieren. Von Achtsamkeitstraining über Hip-Hop, Pilates, Rückenfit bis zu Yoga habe ich mich mit viel Freude durchgearbeitet.
Autorin: Martina Weiss ist seit 2016 im Ausschuss Eltern und wohnt in Berlin. Sie hat zwei Kinder. Ihre nun erwachsene Tochter hat seit ihrem sechsten Lebensjahr Rheuma.