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Kein MTX mehr?

Ich habe gehört, dass die Deutsche Rheuma-Liga ein Projekt mit Forschungsgeldern unterstützt, das sich mit dem Beenden einer Methotrexat-Therapie nach dem Stillstand einer juvenilen ioiopathischen Arthritis (JIA) beschäftigt. Gibt es bereits Ergebnisse?

Mit neuen Therapiestrategien ist es heute möglich, auch bei hartnäckigen Verläufen die Krankheitsaktivität ganz zurückzudrängen. Dann sprechen wir vom Erreichen einer klinischen Remission. Im Gegensatz zu Erwachsenen mit rheumatoider Arthritis (RA) können Kinder mit JIA ihre Krankheit auch völlig verlieren. Dies dürfte bei konservativer Schätzung in etwa der Hälfte der Fälle vorkommen. Aus diesem Grunde – und in Anbetracht der Nebenwirkungen einer antientzündlichen Therapie – ist es sinnvoll, die Behandlung nach Erreichen einer Remission nicht lebenslang fortzuführen.Heute existieren zwar relativ genaue Kriterien für das Ansetzen einer solchen Therapie; Richtlinien für eine  sichere Beendigung fehlen allerdings.

Das heute am weitesten verbreitete effektive antientzündliche Medikament für die Behandlung einer JIA ist Methotrexat (MTX). Der Großteil der JIA-Patienten kann damit in Remission gebracht werden. Da etwa bei der anderen Hälfte der Patienten nach Absetzen von MTX die Krankheit wieder auftritt, wird dieses Medikament häufig auch bei Fehlen von Krankheitsaktivität noch weit über ein Jahr weitergegeben. In einer internationalen multizentrischen Pilotstudie haben wir nun festgestellt, dass das Auftreten von Rückfällen nicht von der Dauer der Weiterbehandlung mit MTX in Remission abhängt, sondern von klinisch nicht erfassbarer Restaktivität der Gelenkentzündung zum Zeitpunkt des Absetzens.

364 Kinder und Jugendliche, die unter Kombinationsbehandlung mit MTX in Remission der JIA gekommen sind, wurden dafür nachbeobachtet. Für das Erreichen der Patientenzahl sowie für die Gewährleistung der Studie ist die Förderung durch die Rheuma-Liga von großer Bedeutung gewesen.

Die bedeutsame Schlussfolgerung dieser Untersuchung ist, dass eine längere Weiterbehandlung mit MTX nach Erreichen der Remission nicht generell gerechtfertigt ist. Stattdessen kann man mit Blutuntersuchungen der Konzentration für MRP (Myeloid Related Protein) vor Beendigung der MTX-Therapie die Kinder entdecken, die ein erhöhtes Rückfallrisiko haben und bei denen unter Umständen weiterbehandelt werden sollte. Eine Publikation dieser Ergebnisse ist in Vorbereitung.

Prof. Dirk Föll, Allgemeine Pädiatrie, Universitätskinderklinik Münster

Anm. d. Red.: MRP-Konzentrationen im Serum (Blut) werden derzeit nur in ganz wenigen Forschungslabors bestimmt, gehört also nicht zur medizinischen Routine und wird auch derzeit nicht routinemäßig von den Krankenkassen übernommen.