Im vergangenen November trafen sich in Köln 15 Mütter und Väter rheumakranker Kinder aus ganz Deutschland zu einem Workshop. Als Erstes stand das Thema Motivation auf dem Programm: Unsere Erfahrungen weiterzugeben, anderen Familien zu helfen und beizustehen – das ist der Motor für das, was wir tun. Dazu braucht es häufig gar kein großes Fachwissen: Viele Familien sind einfach nur froh, wenn sie mit jemandem über ihre Probleme sprechen können.
Jede Menge Herzblut
In einem Punkt waren sich alle einig: Wir mögen unsere Arbeit. Nicht immer und nicht in allen Bereichen – aber wir sind mit Herzblut und Begeisterung dabei. Wir nehmen am Leben anderer Familien ein Stückchen teil. Wir helfen ihnen, indem wir ihnen die Plattform bieten, sich kennenzulernen, einander ihr Herz auszuschütten und fachliche Informationen zu erhalten. Wenn man erlebt, wie sich die Eltern gegenseitig Hilfe und Halt geben und wie begeistert auch die Kinder sind, dann lohnt der Einsatz. Auch der Dank, den wir immer wieder hören, beweist uns, dass die betreuten Familien unser Engagement anerkennen.
Doch wie steht es mit der Anerkennung durch die Gesellschaft und die Rheuma-Liga selbst? Zwischen den Bundesländern gibt es große Unterschiede: Mancherorts gibt es Ehrenamtskarten, die verschiedene Vergünstigungen beinhalten, etwa ermäßigten Eintritt in Museen. In anderen Regionen kann man sich seine ehrenamtlichen Tätigkeiten in einem Pass eintragen lassen, um diesen beispielsweise bei Bewerbungen vorzulegen. Hilfreich wäre für uns, wenn unsere Arbeitgeber uns für Fortbildungen und Veranstaltungen Sonderurlaub gewähren würden.
Die Anerkennung unseres Engagements durch den Bundesverband und die Landesverbände erfolgt ebenfalls sehr unterschiedlich. Als Beispiele wurden Visitenkarten genannt oder die unentgeltliche Teilnahme an Rheuma-Liga-internen Seminaren. Einige Verbände befreien Ehrenamtliche von den Mitgliedsbeiträgen.
Ein kleines Dankeschön
Einige Teilnehmer wünschten sich mehr Unterstützung bei ihrer Elternarbeit durch die Landesverbände. Andernorts klappt die Zusammenarbeit bereits sehr gut. Wir wurden uns rasch darüber einig, dass Zeichen der Wertschätzung nicht unbedingt groß sein müssen: Ein kleines Dankeschön reicht!
Das Kursmodul „Zeitmanagement“ rundete den Workshop ab: Kommunikationsexpertin Sabine Schoen vermittelte die Grundlagen anhand praktischer Übungen.
Übrigens: Wir freuen uns auf Unterstützung! Wer Lust bekommen hat, selbst aktiv in der Elternarbeit mitzuarbeiten, wendet sich einfach an seinen Landesverband. Vielleicht gibt es dann bald ein persönliches kleines „Dankeschön“...
Zur Autorin: Silke Metke ist Rheumafoon-Beraterin und Ausschussmitglied Eltern rheumakranker Kinder.