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Schmerz gut beobachten

Bei unserer dreijährigen Tochter ist ein Kniegelenk von juveniler idiopathischer Arthritis betroffen. Sie hält es meistens gebeugt. Ansonsten wirkt sie wenig beeinträchtigt und gibt auch keine Schmerzen an. Nun sollen wir ihr Medikamente gegen Schmerzen geben. Ist das wirklich notwendig?

Kinder mit einer juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) klagen oft nicht über Gelenkschmerzen. Dies gilt insbesondere für kleine Kinder, deren geistige Entwicklung noch keine genaue Schmerzdifferenzierung zulässt. Aufmerksame Eltern können jedoch Veränderungen bei ihrem Kind beobachten, die sich nicht unmittelbar als Schmerzäußerungen erkennen lassen.

Veränderte Bewegungsmuster

Als Erstes fällt oft ein verändertes Bewegungsmuster auf. Das entzündete Gelenk wird in eine Schonhaltung gebracht, die schmerzentlastend wirkt. Beim Kniegelenk ist dies eine Beugestellung. Die schmerzhafte Streckung wird vermieden und die Schonhaltung beispielsweise auch beim Gehen, Laufen oder Spielen beibehalten. Die Beugestellung im Kniegelenk weist bei Ihrer Tochter also darauf hin, dass sie Gelenkschmerzen hat. Wenn dieser Schmerz nicht rechtzeitig unterbrochen wird, entwickelt sich aus der anfänglichen Fehlhaltung eine bleibende Bewegungseinschränkung. Deshalb sollte Ihre Tochter Medikamente gegen Schmerzen einnehmen, die gleichzeitig auch die Entzündung im Gelenk behandeln. Außerdem sollte sie regelmäßig mit krankengymnastischen Übungen behandelt werden, die schmerzlindernd wirken und die Schonhaltung im Kniegelenk wieder ausgleichen. Diese Gymnastik muss behutsam und kindgerecht erfolgen. Schmerzen dürfen dabei auf keinen Fall auftreten. Wichtig ist auch, dass Ihre Tochter vorübergehend wenig läuft und das Kniegelenk entlastet, beispielsweise mit einem Dreirad oder Laufrad.

Andere Zeichen im Alltag

Vielleicht haben Sie bei Ihrer Tochter noch weitere Anzeichen bemerkt, die auf Gelenkschmerzen hinweisen: Kinder mit Rheuma schränken ihren Bewegungsdrang ein, wollen mitunter häufig getragen werden. Viele Eltern berichten auch, dass ihr Kind nachts des Öfteren aufwacht. Bei Bewegungen im Schlaf verliert sich die Schonhaltung und das Kind wird von den auftretenden Schmerzen geweckt. Kinder mit chronischen Schmerzen werden oft auch anhänglicher, weinen viel, reagieren verstärkt aggressiv oder ziehen sich zurück. Solche Verhaltensweisen kann man durchaus auch mal bei gesunden Kleinkindern beobachten. Deshalb führen Eltern dies oft nicht unmittelbar auf die Schmerzen zurück. Eine wirksame Schmerztherapie kann dann aber rasch zeigen, wie stark das Kind durch die Schmerzen tatsächlich beeinträchtigt war.

Dr. Renate Häfner, Leitende Oberärztin am Deutschen Zentrum für Kinder- und Jugendrheumatologie, Garmisch-Partenkirchen